Geschichte - Oldenburg Alpacas

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Geschichte

Infothek


Evolution & Genetik
Alpakas gehören zu den südamerikanischen Kameliden, den sog. Neuweltkameliden. Zusammen mit den Altweltkamelen (Dromedar, Trampeltier) gehören sie zur Ordnung der Paarhufer und der Unterordnung der Schwielensohler. Die Neuweltkameliden umfassen nach Annahmen der Systematiker 4 Arten:

Gattung

Wildlebende Form

Domestizierte Form

Lama

Guanaco

Lama

 

Vicugna

Vicunja

Alpaka


Die Familie der Camelidae stammt ursprünglich aus Nordamerika, abstammend  von dem sog. Urkamel. Vor ca. 3 Millionen Jahren wanderten Teile der letzten 2 bekannten Formen des Urkamels nach Südamerika und Asien aus. Aus einer dieser beiden Ahnen entstammen das Vicuna und das Guanaco, aus ihnen wurden vor etwa 6000 Jahren die Lamas und Alpakas domestiziert.

Die Camelartigen weisen einen diploiden Chromosomensatz von 74 auf. Mit diesem Hintergrund und dem Vergleich zu unserem humanen Chromosomensatz von nur 46 Chromosomen, wird deutlich welches genetische Potential in einem Alpaka steckt. Aufgrund dieser hohen Chromosomenanzahl ist das Alpaka molekulargenetisch leider bisher kaum erforscht. Dennoch weiß man heute, dass leider etwa 80% der Alpakas und etwa 40% der Lamas Kreuzungen beider Arten sind. Zurückzuführen ist diese Hybridisierung der Populationen auf die Eroberung Südamerikas durch die Spanier. Die Indios wurden regelrecht gezwungen sich mit ihrer Lama und Alpakazucht in die Hochebenen zurückzuziehen bzw. dramatisch ausgedrückt, verstecken mussten, um die endgültige Ausrottung zu verhindern. Dies führte dazu, dass sich die Lamas und Alpakas zu nahe kamen und verpaarten. Durch Archälogische Funde wissen wir heute, dass das Alpaka vor der Eroberung der Spanier deutlich feiner und uniformer im Vlies war. Dr. Jane Wheeler konnte beweisen, dass sich die Qualität nach der spanischen Eroberung deutlich verschlechterte. Mittlerweile bemühen sich einige Wissenschaftler und Züchter, das vom aussterben bedrohte nicht hybridisierte Alpakagenom zu erhalten.

Welchen Beitrag leistet dabei unsere Zucht?
Unsere Zucht versucht dabei einen kleinen aber hoffentlich wertvollen Beitrag zu leisten. Man weiß durch mumifizierte Funde, dass Alpakas bevor die Spanier in Südamerika eingefallen waren und dabei einige Alpaka Zuchtstätten nahezu oder vollständig ausgerottet und wertvolles Wissen vernichtet haben, dass das Standart Alpaka damals eine viel bessere Vliesqualität hatte, als die heutigen Standart Alpakas.

So fand man mumifizierte Alpakas mit einem Haupfaserdurchmesser von 17 Micron und einer Standartabweichung von NUR 1 und sehr hohen Curvature Werten. Heutige sehr gute Alpakas liegen häufig bei 17 Micron und einer Standartabweichung von 3.0-4.0. also einer deutlich höheren Variation in ihrer Faser, wie es ihre Vorfahren hatten. Und wir sprechen hier nur von den Standart Alpakas, denn auch die Inkas werden nicht als Grabbeilage ihr wertvolltes Tier mit wertvollem genetischen Material geopfert haben.

Die OLD Zucht hat sich darauf spezialisiert, genau dieses genetische Potenzial der Alpakas, wieder zu züchten. Das schöne ist, der Genpool bei den Alpakas ist groß, sogar sehr groß, das bietet uns die Möglichkeit nach genau diesen seltenen Alpakas zu selektieren. Folglich suchen und selektieren wir sehr lange die optimalen Zuchtstuten und Deckhengste. Und überlegen bei jeder Anpaarung ganz genau welche Hengstkombination die Optimale für die jeweilige Zuchtstute ist. So haben die meisten unserer Alpakas in den hellen Farben zwischen 12-15 Micron und extrem hohe Curvature Werte zwischen 50-79 (OFDA 100 Verfahren) in ihren ersten Vliesen.

12-15 Micron, diese Feinheit erzielen sonst nur die Urform der Alpakas, die Vicunas. Das Vicuna Vlies ist eines der feinsten der Welt und möchte man davon ein Kleidungsstück besitzen, braucht man sogar Staatspapiere. Wir haben es uns in unserer Zucht zum Ziel gemacht, diese Feinheit in unsere Alpakas zu züchten, denn das genetische Potential ist durch ihre Vorfahren, das Vicuna da.

Allerdings bietet ein sehr großer Genpool auch Gefahren, je größer ein Genpool und je unerforschter, desto mehr genetische Defekte können im Verborgenen liegen. Deshalb ist für uns Dokumentation und eine ständige Bewertung unserer Zuchttiere das A und O.

Auf welche Fasermekmale man in der Zucht achten sollte, um diese wertvollen Alpakas zu züchten, vermitteln wir regelmäßig in unseren Scher - und Faserkursen und Anpaarungsberatungen.

 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü